Lutherische Theologische Hochschule Oberursel
Altkönigstraße 150
61440 Oberursel
Christoph Barnbrock (Hrsg.)
Gottesdienstordnungen aus dem Bereich selbstständiger evangelisch-lutherischer Kirchen
IIm 19. Jahrhundert entstehen in Deutschland selbstständige lutherische Kirchen. In diesem Prozess spielen liturgische Fragen eine bedeutende Rolle. In diesem Band liegen erstmals die verschiedenen Gottesdienstordnungen der selbstständigen lutherischen Kirchen inklusive Notenbild gesammelt vor, die auf der einen Seite in die liturgische Entwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts verwoben sind, andererseits aber auch einen gewissen Grad an Eigenständigkeit und Vielfalt zeigen. Die Dokumentation einzelner (nach-)reformatorischer Gottesdienstordnungen und die Einleitungen und Auswertungen im vorliegenden Band ermöglichen einen kontextuell informierten Blick auf diesen Zweig lutherischer Liturgiegeschichte, indem Entwicklungen, Kontinuitäten und Neuaufbrüche erkennbar werden.
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Lutherische Theologie im Gespräch (LThG), 5
Anne Käfer | Christian Neddens | Gilberto da Silva | Tobias R. Schütze (Hrsg.)
Im Jahr 2007 wurde in Magdeburg von vielen ACK-Kirchen die Erklärung zur wechselseitigen Taufanerkennung unterzeichnet und ein gemeinsames »Grundeinverständnis« zur Taufe festgestellt. Gleichzeitig bestehen nach wie vor zwischen den Kirchen erhebliche Unterschiede in vielen Lehrfragen – selbst bezüglich der Taufe. Das vorliegende Buch hakt hier aus unterschiedlichen kirchlichen Perspektiven nach: Wie ist eine solche Gleichzeitigkeit zwischen Konsens und Dissens, zwischen Gemeinsamem und Differentem – sowohl innerhalb einer Kirche oder Konfessionsfamilie als auch zwischen unterschiedlichen Konfessionen – zu verstehen und zu bewerten? Was heißt eigentlich »Anerkennung«? Setzt »Anerkennung« zwingend die Identität der anderen Praxis oder Deutung mit der eigenen kirchlichen Praxis und Deutung voraus? Oder meint »Anerkennung« sogar, dass gerade das Andere als Anderes anerkannt wird? Und welche Rolle kommt hier dem theologischen Streit zu?
Mit Beiträgen von Anargyros Anapliotis, Anne Käfer, Werner Klän, Burkhard Neumann, Christian Neddens, Diethardt Roth, Astrid von Schlachta, Tobias R. Schütze und Gilberto da Silva.
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Volker Stolle
Volker Stolle untersucht die Kelchsymbolik im evangelischen Kirchenlied in ihrem frömmigkeitsgeschichtlichen Rahmen. Kelch ist hier ein Bild für die Situation, die fromme Menschen (christliche Gemeinden) zu bewältigen haben, die die frohe Botschaft in sich aufnehmen und ihr im Gotteslob Ausdruck und Gestalt verleihen. Sie leben in einer eschatologischen Existenz, indem sie mit Christus verbunden sind und unter Leiden ihrer endlichen Vollendung entgegengehen. Die Kelchstrophe diente der Kritik am gängigen Erscheinungsbild der Kirche sowie zur Kennzeichnung eines geistlichen Liedes.
Von ihren reformatorischen Anfängen her erlebte die Kelchstrophe eine vielgestaltige Rezeption, die lange Zeit von einem kreativen Umgang geprägt war. Die Metapher des Leidenskelches hielt sich durch, während das Verständnis der damit verbundenen Symbolik deutlichen Wandlungen unterlag. Schließlich aber verlor diese Metapher ihre Faszination, die zu ihrer Adaption in unterschiedlichen Frömmigkeitskontexten geführt hatte. Es zeigt sich eine bemerkenswerte mentalitätsgeschichtliche Plausibilität für die Verwendung der Kelchstrophe im evangelischen Kirchenlied.
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Festschrift für Jorg Christian Salzmann
Christoph Barnbrock/Achim Behrens (Hg.)
Die Begriffspaare „Gottes Wort und Gottes Dienst“ beschreiben den Raum, der durch diesen Sammelband eröffnet wird. Dabei ist das zweite Begriffspaar bewusst doppeldeutig gehalten. Es handelt sich um den Dienst, in welchen die Menschen von Gott gestellt werden, und hat gleichermaßen den Gottesdienst im Blick, in dem nicht zuletzt Gott selbst den Menschen dient. Diese Festschrift für Prof. i. R. Dr. Jorg Christian Salzmann setzt bei der Beschäftigung mit dem Wort Gottes an und führt über kirchengeschichtliche und systematisch-theologische Beiträge hin zu Reflexionen aus dem Bereich der Praktischen Theologie.
Der rote Faden spiegelt sich im Titel dieses Bandes wider: Menschen kommen dem Wort Gottes auf die Spur, ringen gelegentlich auch mit ihm und entdecken konkrete Perspektiven für ihren Dienst als Kinder Gottes in Kirche und Welt.
Die Abkehr vom Judenbild Luthers in der lutherischen Theologie
Volker Stolle
Anlässlich des Jubiläumsjahrs 1700 Jahre Juden in Deutschland
Die 1700-jährige Geschichte der Juden in Deutschland, der in diesem Jahr 2021 gedacht wird, betrifft auch die Kirchen. Als Martin Luther in seiner Theologie dem Alten Testament besondere Beachtung schenkte, belastete dies sein Verhältnis zu den Juden. Denn er nahm eine christliche Vereinnahmung der Offenbarung Gottes an Israel vor. Als sich die lutherischen Theologen seit dem 19. Jahrhundert zunehmend von Luthers Judenbild distanzierten, hatte das eine theologische Entwertung des Alten Testaments zur Folge und führte zugleich zu einem Versagen, als entschiedene Solidarität mit den Juden angezeigt gewesen wäre. Auf der Suche nach einem neuen Verhältnis zum Judentum kann lutherische Theologie in ihrer gesamtbiblischen Orientierung durchaus einen Weg finden, die gemeinsame Tradition von Christen und Juden im Bekenntnis zu dem einen Gott Israels theologisch angemessener zur Geltung zu bringen.
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