Lutherische Theologische Hochschule Oberursel
Altkönigstraße 150
61440 Oberursel
Glauben und Bekennen. Arbeiten zu Theologie und Leben der lutherischen Kirche in Geschichte und Gegenwart (GuB)
Diese Schriftenreihe erscheint bei der Evangelischen Verlagsanstalt in Leipzig im Auftrag der Fakultät der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel (LThH) der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) und wird herausgegeben von Prof. Dr. Christian Neddens und Prof. Dr. Gilberto da Silva.
Bestellungen bitte an: Evangelische Verlagsanstalt Leipzig
Studien zur Wirkungsgeschichte der Reformation. Festgabe für Ernst Koch zum 90. Geburtstag
Christoph Barnbrock | Christian Neddens (Hrsg.)
Mit der Reformation des 16. Jahrhunderts hat sich eine Reihe von Aufbrüchen in Lehrbildung und Frömmigkeitspraxis ergeben, die in den folgenden Jahrhunderten in unterschiedlicher Weise nachgewirkt haben. Die Aufsätze dieses Sammelbandes zeichnen dies exemplarisch nach und machen dabei deutlich, dass Lehre und Frömmigkeitspraxis keineswegs einander ausschließende Größen sind, sondern sich gegenseitig bedingen und beeinflussen. Dabei werden sowohl die Chancen als auch die Grenzen, die sich in der Geschichte der evangelischen Lehrbildung und Spiritualitätspraxis zeigen, erkennbar.
Die Abkehr vom Judenbild Luthers in der lutherischen Theologie
Volker Stolle
Anlässlich des Jubiläumsjahrs 1700 Jahre Juden in Deutschland
Die 1700-jährige Geschichte der Juden in Deutschland, der in diesem Jahr 2021 gedacht wird, betrifft auch die Kirchen. Als Martin Luther in seiner Theologie dem Alten Testament besondere Beachtung schenkte, belastete dies sein Verhältnis zu den Juden. Denn er nahm eine christliche Vereinnahmung der Offenbarung Gottes an Israel vor. Als sich die lutherischen Theologen seit dem 19. Jahrhundert zunehmend von Luthers Judenbild distanzierten, hatte das eine theologische Entwertung des Alten Testaments zur Folge und führte zugleich zu einem Versagen, als entschiedene Solidarität mit den Juden angezeigt gewesen wäre. Auf der Suche nach einem neuen Verhältnis zum Judentum kann lutherische Theologie in ihrer gesamtbiblischen Orientierung durchaus einen Weg finden, die gemeinsame Tradition von Christen und Juden im Bekenntnis zu dem einen Gott Israels theologisch angemessener zur Geltung zu bringen.
Gottesdienstordnungen aus dem Bereich selbstständiger evangelisch-lutherischer Kirchen
Christoph Barnbrock (Hrsg.)
Im 19. Jahrhundert entstehen in Deutschland selbstständige lutherische Kirchen. In diesem Prozess spielen liturgische Fragen eine bedeutende Rolle. In diesem Band liegen erstmals die verschiedenen Gottesdienstordnungen der selbstständigen lutherischen Kirchen inklusive Notenbild gesammelt vor, die auf der einen Seite in die liturgische Entwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts verwoben sind, andererseits aber auch einen gewissen Grad an Eigenständigkeit und Vielfalt zeigen. Die Dokumentation einzelner (nach-)reformatorischer Gottesdienstordnungen und die Einleitungen und Auswertungen im vorliegenden Band ermöglichen einen kontextuell informierten Blick auf diesen Zweig lutherischer Liturgiegeschichte, indem Entwicklungen, Kontinuitäten und Neuaufbrüche erkennbar werden.
Volker Stolle
Volker Stolle untersucht die Kelchsymbolik im evangelischen Kirchenlied in ihrem frömmigkeitsgeschichtlichen Rahmen. Kelch ist hier ein Bild für die Situation, die fromme Menschen (christliche Gemeinden) zu bewältigen haben, die die frohe Botschaft in sich aufnehmen und ihr im Gotteslob Ausdruck und Gestalt verleihen. Sie leben in einer eschatologischen Existenz, indem sie mit Christus verbunden sind und unter Leiden ihrer endlichen Vollendung entgegengehen. Die Kelchstrophe diente der Kritik am gängigen Erscheinungsbild der Kirche sowie zur Kennzeichnung eines geistlichen Liedes.
Von ihren reformatorischen Anfängen her erlebte die Kelchstrophe eine vielgestaltige Rezeption, die lange Zeit von einem kreativen Umgang geprägt war. Die Metapher des Leidenskelches hielt sich durch, während das Verständnis der damit verbundenen Symbolik deutlichen Wandlungen unterlag. Schließlich aber verlor diese Metapher ihre Faszination, die zu ihrer Adaption in unterschiedlichen Frömmigkeitskontexten geführt hatte. Es zeigt sich eine bemerkenswerte mentalitätsgeschichtliche Plausibilität für die Verwendung der Kelchstrophe im evangelischen Kirchenlied.
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