Wir möchten unseren Hebräischunterricht durch die Finanzierung einer Stelle nachhaltig sichern, um:
• Studierenden den Zugang zu biblischen Texten im Original zu vermitteln,
• Sensibilität für eine andere Kultur zu schaffen, weil sie sich in einer anderen Sprache ausdrückt,
• Mithilfe sprachlicher Kenntnisse des Hebräischen und des modernen Iwrit ein vertieftes Verständnis des Judentums und Israels gerade auch bei ev. Theologinnen und Theologen zu fördern und
Wenn Sie das auch wichtig finden, helfen Sie uns dabei!
Dr. Alexandra Grund-Wittenberg
Professorin für Altes Testament der Philipps-Universität Marburg
Welche Bedeutung hat der hebräische Sprachunterricht für das Studium der Evangelischen Theologie? Diese Frage ist nicht neu, schon Martin Luther wurde, immerhin in der Blütezeit des Humanismus, mit ihr konfrontiert. Luther beantwortete sie mit dem Hinweis: „Obwohl das Evangelium allein durch den heiligen Geist gekommen ist und täglich kommt, so ists doch durch das Mittel der Sprachen gekommen und … muß auch dadurch behalten werden … Wenn Gott die Sprachen nun nicht verachtet, … sollen auch wir sie vor allen andern ehren … wo nicht die Sprachen bleiben, da muß zuletzt das Evangelium untergehen.“ Luther kam, ähnlich wie wir heute, aus der eigenen Übersetzungsarbeit zu der Einsicht: Wer die hebräische Sprache nicht selbst gelernt hat, kann nicht einmal ahnen, was im Zuge der Übersetzung an Bedeutungstiefe und Eigenbegrifflichkeit verloren gegangen ist. Wenn Pfarrer die Fähigkeit verlieren, den Sinn der alttestamentlichen Texte in ihrer Ausgangssprache zu erfassen, könnten sie in ihren Gemeinden ihre Bedeutungsfülle und damit auch wichtige Aspekte des Evangeliums nicht weiter vermitteln.
Dr. Johannes Hund
Vikar der EKHN in Ingelheim
Mitarbeiter des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte in Mainz
Die Lutherische Theologische Hochschule in Oberursel/Taunus bewahrt zu Recht die reformatorische Konzentration auf die drei alten Sprachen Latein, Griechisch und Hebräisch. Ist die Kirchen-
geschichte des Westens ohne Kenntnis der lateinischen Sprache schlechterdings unmöglich in kritischer Form zu betreiben, so stellt die Kenntnis der beiden biblischen Sprachen Hebräisch und Griechisch die Grammatik jeder Aussage über biblische Texte dar, die rechenschaftsfähig sein möchte. Wie man keine Musik studieren kann, ohne Noten lesen zu können, so kann man auch keine Theologie in wissenschaftlicher Form betreiben, ohne die biblischen Sprachen und ihre kulturelle Umwelt zu kennen. Der Hebräischunterricht in Oberursel ist ein exzellentes Angebot, die Sprache des Alten Testamentes in nur einem Semester erlernen zu können. Kleine Gruppen und eine intensive Lernatmosphäre wirken sich positiv auf die Studierenden aus. Gerade auch für die Kenntnis des Judentums und seiner Geschichte, aber auch für einen respektvollen Umgang mit dem Judentum der Gegenwart leistet die kleinste Hochschule Deutschlands einen wichtigen Beitrag. Ich habe sehr von diesem sinnvollen, hilfreichen und zielführenden Angebot profitiert und wünsche der Hochschule für die Fortführung dieses Angebotes alles erdenklich Gute.